Am Eingang zur weiträumigen Landschaft des Oderbruch liegt der kleine Ort Altlangsow. Das Schul- und Bethaus ist sein schönstes, denkmalgeschütztes Bauwerk.


Seit 25 Jahren wird dieses architektonisch und atmosphärisch besondere Haus von einem ambitionierten Verein wieder mit Leben gefüllt. Die Gründer des Vereins um Prof. Werner Stötzer und Silvia Hagen waren davon inspiriert, aktuelle Kunst in das Oderbruch zu holen.Heute umfasst das Programm Malerei, Zeichnung, Plastik und Fotografie aus Brandenburg und der ganzen Welt, es wird durch Konzerte, Lesungen sowie Gespräche und Podiumsdiskussionen ergänzt.

Das Schul- und Bethaus Altlangsow wurde 1832 errichtet. Unter einem Dach vereinte es einen großen evangelischen Betsaal mit einer Schulstube und der dazwischen liegenden Lehrerwohnung.


Die Gestaltung geht auf Entwürfe Karl Friedrich Schinkels zurück, diese Entwürfe wurden von König Friedrich Wilhelm III. zum Modell für Landkirchen in den preußischen Provinzen bestimmt („Schinkelsche Normalkirchen“). Das Haus ist in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragen und ist heute mit seinem beeindruckenden Betsaal ein bedeutendes Baudenkmal des Oderbruchs.


Über seine Bedeutung als Denkmal hinaus ist das Schul- und Bethaus mit der jüngsten Geschichte des Oderbruch verbunden: Nach Jahren des Verfalls wurden das Künstlerpaar Hagen / Stötzer zusammen mit einem großen Freundes- und Bekanntenkreis zum Initiator der Rettung und neuen Nutzung des Hauses. Nach einer 1986 begonnenen Sanierung wurde der Betsaal 1988 als Raum für Ausstellungen und Kulturveranstaltungen eingeweiht.


In der Zeit der friedlichen Revolution und der Wende wurde das Haus zum Begegnungsort einer Szene unangepasster Künstler und Intellektueller im Oderbruch und weit darüber hinaus.


1990/1991 erfolgte eine umfassende Restaurierung und am 1. Dezember 1991 überließ die Gemeinde Werbig dem Förderverein Schul- und Bethaus Altlangsow e.V. das Gebäude zur unentgeltlichen Nutzung.


Im Jahre 2015 erfolgte eine erneute grundlegende Sanierung des Gebäudes. Neben dem ehemaligen Betsaal, der als Hauptausstellungsraum genutzt wird und dem ehemaligen Schulraum, der als Ausstellungsraum und Cafė dient, wurde dabei der größte Raum der Lehrerwohnung ebenfalls in einen Ausstellungsraum umgewandelt, das sogenannte Kabinett.